Vorsichtig klettert der Bub die Leiter hoch zum Baumhaus. Ob er sich traut, über die schwankende Seilbrücke zum nächsten, dem ganz hohen Baumhaus zu gehen? Die Erzieherin staunt nicht schlecht: Der Knirps hat sich für die Wackeltour entschieden. Tapfer geht er bis zur nächsten Plattform und saust nach kurzem Zögern die Rutsche hinab. Strahlend und sichtlich stolz stapft er wieder Richtung Leiter.
Die neu gestaltete Außenanlage der evangelischen Kindertagesstätte „Zachäusnest“ im Vorfeld ist ein besonderer Spielplatz. Er eignet sich für kleine und größere Kinder mit und ohne Behinderung. Denn im integrativen Kindergarten werden auch Buben und Mädchen mit Behinderung betreut. Alle können nach Herzenslust klettern und balancieren. Besonders gerne kriechen die Kinder durch einen hölzernen Tunnel. Siespielen mit Vorliebe in den Hütten, die auch mit dem Rollstuhl erreichbar sind. Sonnensegelschützen die Kinder, die im Sandkastenbuddeln. Absolute Highlights sind aber die Baumhäuser. Die Geräte fördern die Geschicklichkeit, Motorik und letztlich auch das Selbstvertrauen. Denn es verlangt schon Mut, in luftiger Höhe über das Netz aus Seilen zugehen.
Seit Jahren war es Anliegen von Erzieherinnen und Eltern, das Potenzial des Gartens zu nutzen, sagt Stefan Kuhnert, Vorsitzender des Kita-Fördervereins. Der wurde gegründet, um Spenden zu sammeln für die Außenanlage. Schon seit langem fehlten Spielgeräte, es bestand Handlungsbedarf. Zwei Jahre lang wurde intensiv geplant. Was dabei herausgekommen ist, sei traumhaft, sagt Kuhnert bei der offiziellen Einweihung der Anlage Ende Mai. Nicht nur die Kinder, auch die Erwachsenen sind begeistert vom Konzept und seiner Umsetzung. Denn Spielen ist mehr als rutschen, wippen und schaukeln. Die Kinder lernen, Entscheidungen zu treffen, sich und ihre Kräfte einzuschätzen und auszuprobieren. Dazu gehören auch Beulen.
„Spielen ist Lernen fürs Leben“, unterstreicht Pfarrer Johannes Knöller von der Petruskirche. „Die meisten Kinder sind täglich bis 17 Uhr bei uns. Auch deshalb ist der Garten sehr wichtig“, betont Kindergarten-Leiterin Irene Scholl. Der neu gestaltete Spielplatz ist naturnaher Erlebnisraum, er bietet Spannung und Entspannung. Die Geräte fördern Kraft, Ausdauer und Koordination. Ohne Zuschüsse, Sponsoren und Spenden wäre die Anlage nicht zu bezahlen gewesen. 80 % der Kostenübernahm die Stadt. Dennoch blieb ein großer Betrag, der finanziert werden musste. Deshalb sei er sehr froh über die Unterstützung durch die Stiftung Neu-Ulm „Helfen mit Herz“, hebt Stefan Kuhnert hervor. Er freue sich, dass es gelungen sei, das Potenzial des Gartens zu nutzen.
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